Bergprodukte, Sanfter Tourismus und Genuss aus den Alpen

Berglandwirtschaft

 

 

Die Landwirtschaft im Alpengebiet umfasst einerseits die Gebiete, die in einigen Ländern als Bergbauerngebiet ausgewiesen sind, und andererseits die Landwirtschaft in den grossen Tälern und Beckenlandschaften.


Als Bergbauerngebiete werden von der Agrarpolitik Gebiete mit erschwerten Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft ausgewiesen, bedingt z.B durch Höhenlage oder steiles Gelände. Dagegen findet die Landwirtschaft in den Tälern und Becken vergleichsweise günstige Bedingungen vor.

EU-Abgrenzungkriterien für das Berggebiet sind dabei:

Eine Höhenlage von mindestens 700 m oder
eine Hangneigug von mindestens 20 % oder
eine Kombination aus einer Höhenlage von mindestens 500 m mit einer mittleren Hangneigung von mindestens 15 %.

Der Schwerpunkt in diesem Portal liegt bei den Bergbauern, wir sind jedoch auch für Anbieter aus den Tallagen offen, da wir uns bei der Begrenzung des Berggebietes am Geltungsbereich der Alpenkonvention orientieren und die regionalen Produkte nicht nach Produktionsbedingungen getrennt angeboten werden.

 

Charakteristika der Berglandwirtschaft

Berglandwirtschaft ist Landwirtschaft unter erschwerten Bedingungen.

Durch das Zusammenwirken verschiedener faktoren wie Klima, maschinelle Bearbeitbarkeit, Erreichbarkeit und Infrastruktur, ist die bewritschaftund zeitaufwändiger als im Talgebiet. Auch die Vergrösserung der Betriebe stösst an engere Grenzen und das erreichbare Einkommen in der Berglandwirtschaft ist wesentlich geringer als in begünstigten Gebieten.

Die Klassifizierung ist nicht in allen Ländern gleich. Es gibt jedoch einige Merkmale, die überall erfüllt sein müssen.Dabei spielen das Geländeprofil (Steilheit der Hänge), die erschwerte Erreichbarkeit über kleine Zufahrtsstraßen und klimatische Faktoren die Hauptrolle.

Dabei geht es vordergründig um argrarpolitische Klassifizierungen. Diese hängen mit dem Bestreben zusammen, Berglandwirtschaft gegenüber der flächigen Landwirtschaft konkurrenzfähig zu halten und den Bergbauern den Lebensunterhalt zu sichern.

Wichtig sind dabei aber auch der Erhalt der Berglandwirtschaft wegen ihrer weiteren Funktionen. Die Aufgaben der Berglandwirtschaft liegen neben der Nahrungsmittelproduktion in der Landschaftspflege, der Erhaltung der Artenvielfalt, im Erhalt der Kulturlandschaft für den Tourismus, und in identitätsstiftenden Faktoren in den Alpenländern. Die Berglandwirtschaft an sich ist keine großer Weirtschaftsfaktor mehr (m dei 5 % der Wirtschaftsleistung in den entsprechenden Ländern), aber als Grundlage für weitere Bereiche wie Tourismus, Verkehr und Dienstleistungen ist ihre Bedeutung weitaus größer.

 

Verschiedene Typen

Um Berghöfe zu bewirtschaften, haben sich andere Wirtschafts- und Lebensweisen durchgesetzt oder erhalten wie im flachen Land.

Es gibt, grob betrachtet, zwei verschiedene Typen der Berglandwirtschaft, einen germanischen Typ, der im relativ feuchten nördlichen Alpenteil verbreitet ist und in dem die Viehwirtschaft den dominierenden Anteil stellt, und einen romanischen Typ in den südlicheren und inneralpinen, trockeneren und wärmeren Alpengegenden. Dieser ist durch einen größeren Anteil des Ackerbaus und kleiner Betriebsgrößen gekennzeichnet.

Weit verbreitet ist die saisonale Bewirtschaftung höhergelegener Gebiete. Diese werden im deutschsprachigen Raum je nach Gebiet Alm oder Alp genannt. Die Bezeichnung Alm ist dabei in den bajuwarischen Gebieten – Oberbayern, große Teile Tirols und weiter östlich gelegene Bundesländer Österreichs – üblich, während im Allgäu, Vorarlberg und der Schweiz die Bezeichnung Alp oder Alpe verwendet wird.

Alm oder Alp werden normalerweise im Frühsommer vom Tal aus bezogen und mit fortschreitendem Sommer wird immer höher hinauf gezogen, worauf es im spätsommer umgekehrt wieder hinab geht. Viele Alpen werden heute über Wirtschaftswege vom Tal aus versorgt und nicht mehr bewohnt. Vor allem Jungvieh, das nicht gemolken wird, oder Mutterkühe mit Kälbern müssen nicht täglich versorgt werden. Auf großen Flächen wird auch Bergheu zu Winterfütterung im Tal gewonnen.

Es gibt aber auch noch viele Alpen mit Milchvieh, und je nach dem wird die Milch direkt zu Käse und butter verarbeitet, oder sie wird ins Tal begracht und in größeren und kleineren Käsereien verarbeitet bzw. kommt direkt als Milch in den Handel.

Bei Wanderern sind Almen meist als Rast- und Brotzeitstation sehr beliebt. Oft wird ein Großteil der erzeugten Käse hier direkt an die Vorbeikommenden verkauft und gelangt überhaupt nicht ins Tal.